The website uses technology that is probably not supported by your browser such as Internet Explorer 11. Some things may look strange or not work. We recommend that you switch to a modern browser instead

Skip to main content

Die Naturaliensammlungen

Insekter i naturaliemagasinet
Photographer: Ian Schemper

Die naturhistorischen Sammlungen im Museum von Vänersborg haben ihre Wurzeln in den Sammlungen der Oberschule Wenersborgs Läroverk und im Werk eines adeligen britischen Entdeckungsreisenden, der um das Jahr 1820 Westschweden erkundete.

Llewellyn Lloyd- Zoologe, Völkerkundler und Schürzenjäger

Die Naturaliensammlungen im Museum von Vänersborg gründen sich auf eine zoologische Forschertradition, die um das Jahr 1830 ihren Anfang nahm, als der britische Zoologe, Bärenfänger und Völkerkundler Llewellyn Lloyd (1792-1876) in die Stadt zog. Für die Bevölkerung in der Gegend von Vänersborg machte sich Lloyd vor allem als exzentrischer Bärenfänger und großer Schürzenjäger einen Namen – um seinen Namen rankten sich viele Mythen und Geschichten. Das britische Publikum sah ihn stattdessen als Entdeckungsreisenden in Schweden, der in umfassenden Büchern die schwedische Fauna, Natur, das Jagen und eben auch die Bevölkerung beschrieb – Schilderungen, die in Großbritannien mit großem Interesse gelesen wurden, nicht zuletzt von Charles Darwin.

Der Sohn Charles John Andersson

Lloyds Sohn Charles John Andersson (1827-1867) wurde von seinem Vater in Vänersborg erzogen und erlernte von ihm die Grundlagen der Zoologie. War für Lloyd noch Schweden das exotische Land gewesen, das es zu entdecken galt, war Andersson von Afrika fasziniert. In den 1850er und 1860er Jahren gehörte er zu den führenden Entdeckungsreisenden aus Europa, die Südafrika erkundeten, und seine Reiseschilderungen wurden in Schweden wie auch in Großbritannien mehrfach ausgezeichnet.

Sammlungen aus dem schwedischen Reichsmuseum

Die von Andersson in Vänersborg besuchte Hauptschule wurde um das Jahr 1860 zu einer Oberschule umgestaltet. Gleichzeitig wünschte man sich zentral in Schweden eine höhere Qualifikation grade bei naturwissenschaftlichen Fächern der Oberschulen. Daher verschenkte die damalige Königliche Wissenschaftsakademie Dubletten aus ihrer Naturaliensammlung im schwedischen Reichsmuseum an die schwedischen Oberschulen. Im November 1860 erhielt die Oberschule in Vänersborg eine solche umfassende Schenkung mit Exponaten wie Vögeln, Säugetieren, Fischen und Mineralien. Diese Sammlung war so bedeutend, dass der Rektor der Schule – Carl Samuel Hultström – fester Überzeugung war, sie könne als Grundlage eines naturhistorischen Museums dienen.

Der Gedanke eines Museums wurde jedoch erst 1872 Wirklichkeit. Im Jahr zuvor hatte der Großkaufmann Adolf Andersohn (1820-1887) die hiesige Oberschule mit einer großzügigen Schenkung mit Naturalien aus seinen privaten Sammlungen bedacht, die zusammen mit früheren Schenkungen die Grundlage eines Museums bildete, das sowohl für die Allgemeinheit als auch für die Schüler zugänglich war.

Die bekannte Sammlung aus dem Südwesten Afrikas

Ein entscheidender Schritt für die Aufwertung der Naturaliensammlungen des Museums war das Jahr 1883, als der aus Vänersborg stammende Axel Wilhelm Eriksson (1846-1901) ungefähr eintausend Vögel, Eier, Säugetiere und Insekten aus dem Südwesten Afrikas – vor allem aus Namibia – seiner Heimatstadt spendete. Eriksson war in Vänersborg aufgewachsen und hatte in seiner Jugend bei Lloyd die Grundlagen der Zoologie erlernt. Im Alter von nur 19 Jahren reiste er nach Südafrika, wo er zunächst als Assistent von Charles John Andersson tätig war und nach dessen Tod die zoologischen Forschungsprojekte weiterführte und nicht zuletzt durch umfassende Handelstätigkeit zu seinem Vermögen kam.

Das Museum Vänersborgs entsteht

Die Spende von Eriksson wurde zum Startschuss für den Bau des Museums von Vänersborg. Auf Kosten des Großkaufmanns Adolf Andersohns wurde 1885 ein „Kunst- und Naturhistorisches Museum“ in Vänersborg errichtet. Hier erhielten die Naturaliensammlungen einen dominierenden Platz und wurden fleißig im Unterricht genutzt.

Weitere naturhistorische Sammlungen

Im Laufe der Jahre wurden die Sammlungen u.a. durch Insektensammlungen aus dem Kamerun und Kongo erweitert. Hierbei handelte es sich um Schenkungen des Plantagenbesitzers und Zoologen Knut Knutsson bzw. des Kapitäns Gottfrid Schagerström. Oberschullehrer Gustaf von Hackwitz schenkte dem Museum seine umfassende Insektensammlung internationaler Prägung, und die Oberschule selbst erweiterte schrittweise ihre Sammlungen vor allem durch neue Vogel-Exponate. Dominierend sind auch die Sammlungen von Mineralien, die sich in der Hauptsache auf Spenden der schwedischen Wissenschaftsakademie sowie von Gönner Adolf Andersohn gründen.

Updated: 2017-10-06 14:00